Kennst du das, dass du irgendwie in allen Bereichen schlechtes Gewissen hast? Deinem Kind/deinen Kindern oder auch deinem Chef/deiner Chefin gegenüber oder auch, wenn du einen Partner/eine Partnerin hast, auch da? Wir sind ja irgendwie permanent in einem latenten schlechten Gewissen drin. Und da meine Facebook-Gruppe ja „Mehr Energie und gutes Gewissen als alleinerziehende & berufstätige Mama“ heißt, dachte ich mir: Es wäre sinnvoll, wenn ich auch mal darüber eine Folge mache.
Ich möchte auch gerne mein Erlebtes von früher mit dir teilen, denn das schlechte Gewissen hat mich früher eigentlich immer begleitet. Es fing schon damit an, als ich die Entscheidung getroffen hatte, dass ich nach einem Jahr Elternzeit wieder arbeiten gehe. Da kamen Kommentare wie „Oh, du willst dein Kind schon so früh weggeben? Das ist ja noch so winzig und das braucht dich ja vielleicht“. Und dann war ich in den Zweifeln „Ja, okay, sie ist wirklich noch ganz schön winzig“. Aber ich hab mich entschieden, dass ich arbeiten gehen möchte, dass ich wieder mit erwachsenen Menschen mich austauschen möchte und nicht nur Gugu Gaga hören will, haha. Wenn du meinen Podcast schon länger zuhörst, dann gehörst du auch zu den Frauen, die sich in der Mutterrolle nicht zu 100 % erfüllt fühlen. Du erwartest auch mehr vom Leben, bzw. lebst du einfach gerne unterschiedliche Rollen, in denen du glücklich bist. Aber es kommt ja trotzdem dazu, das wenn eine Frau von außen solche Kommentare hört, dass sie sich halt auch fragt, ob das so in Ordnung ist. Darf ich das? Sollte ich das? Macht das eine gute Mutter? Bla bla bla. Dieses Typische „Bin ich eine gute Mutter?“ Und das hat mich damals permanent begleitet.
Und es gibt ja auch die umgedrehte Variante, also dass die Frau dann für sich entscheidet, drei Jahre zu Hause zu bleiben und von anderen hört: „Kannst du dir das denn vorstellen, dass du so lange raus aus dem Job bist und du stehst ja dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung. Fühlst du dich denn als Frau da überhaupt noch attraktiv, wenn du nur Mutter sein willst?“ Und ich war auch nicht anders. Ich habe auch zu der Frau von meinem Cousin gesagt „Ich kann mir das für mich nicht vorstellen.“. Allerdings habe ich das nicht bewertet. Ich hoffe natürlich, dass sie das auch so wahrgenommen hat. Kann auch sein, dass sie es ganz anders aufgenommen hat. Weil wir Frauen ja schon auch dazu neigen, gar nicht zu hören, was unser Gegenüber sagt, bzw. aus welcher Intention heraus sie oder er das sagt. Wir projizieren das häufig auf uns selbst. Und genau deswegen lade ich dich einfach hier mal ein, für dich zu schauen, was ist denn gerade wirklich bei dir Phase?
Wir haben nun mittlerweile seit zwei Jahren Corona und diese Bestimmungen. Und wie stark trägt diese Zeit gerade zu der Zerrissenheit bei. Was für einen Kampf herrscht da bitte zwischen dem „Ich kümmere mich um meine Kinder“ und „Ich bin aber trotzdem auch noch die berufstätige Frau, die dann halt irgendwie dem Arbeitgeber auch noch 100 % geben möchte“?!
Das ist aber nicht möglich, wenn das Kind die ganze Zeit neben einem sitzt oder die Kinder um einen herum sind. Das ist einfach nicht möglich! Punkt!
Schau dir einfach mal an, was bei dir gerade los ist. Wer ist denn da, der da was erwartet? Denkst du, dass dein Chef oder deine Chefin das alles erwarten, was du da gerade leistest? Tun sie das wirklich? Beleuchte mal deine Situation ganz genau. Führ mal rein. Hast du eine Ansagen bekommen, dass das so funktionieren soll? Oder ist es tatsächlich eher dein eigener Anspruch, der da einfach so krass greift und dich so sehr unter Druck setzt? Nimm dir dafür Zeit und sei ganz ehrlich zu dir. Du kommst sonst aus diesem Hamsterrad nicht raus! Du kommst auch aus dieser Zerrissenheit nicht raus! Du wirst immer wieder versuchen, beiden Seiten oder vielleicht sogar drei Seiten zu genügen. Du wirst so nach deinem Gefühl nie die 100 % erreichen. Weder bei deinen Kindern, noch bei deiner Partnerin/deinem Partner, noch bei der Arbeit. Geh da jetzt mal rein, fühl mal dieses „Scheiße, ich habe mir grad vorgenommen, Vollgas zu geben für dieses eine Projekt und dann kommt das Kind an ’nervt‘!“ Du weißt ja, wie ich das meine. Das Kind macht das ja nicht mit Absicht, aber wir fühlen uns genervt. Warum kommt das jetzt grade? Warum muss das jetzt unbedingt sein? Ich denke, du weißt genau, wovon ich spreche. Und ich kann dir nur sagen, der einzige Weg daraus ist wirklich, sich genau das anzuschauen, was gerade Phase bei dir ist. In welcher Situation steckst du?
Wenn du jetzt gerade ganz, ganz frisch aus der Elternzeit in deinen Job wiedergekommen bist, dann darfst du dir hier auch etwas Zeit lassen. Denn das ist ein ganz neuer Lebensabschnitt für dich. So etwas hast du noch nie erlebt. Das ist wie Laufen lernen. Du hast noch nie gearbeitet, während du ein Kind hattest. Das ist das erste Mal! Mach dir das mal klar. Das ist eine besondere Situation, die Achtsamkeit und Weichheit benötigt und weniger Druck. Gib Liebe in die Situation. Nimm an, dass du grade etwas ganz Neues erlebst. Geh raus aus diesem „Immer hetzen hetzen hetzen hetzen“ und diesem „Das muss doch, das muss doch, das muss doch.“. DAS MUSS NICHT! Das muss wirklich nicht. Nimm dir Zeit, um zu lernen.
Und wenn du bereits wieder länger in dem Job bist und trotzdem dieses „Sich ständig hetzen, die Erwartungen ganz hochschrauben und immer denken, dass die Erwartungen so hoch von der Arbeit aus geschraubt worden sind“ lebst, dann nimm dich auch hier gerade mal raus und schreib dir mal alles auf. Was denkst du, während du arbeitest und während du dich selber so abhetzt?
Du weißt ja, wenn du eine Veränderung haben willst, dann verändere auch etwas. Dann darfst du einfach mal was anders machen. Und am besten geht es, wenn wir es immer schön aufschreiben. Alles, was wir verbessern/optimieren wollen, müssen wir aufschreiben.
Nimm dir deine Glaubenssätze mal unter die Lupe. Hol sie mal aus dem Schatten raus. Was denkst du denn, wenn du arbeitest und dich selber so stresst? Hast du Angst, dass deine Vorgesetzten oder deine Kollegen/Kolleginnen denken, dass du nicht mehr so einsatzbereit bist und deshalb nicht mehr so viel wert bist? Oder hast du sogar Angst, dass du deinen Job dann verlierst, weil du nicht 100 % gibst? Oder ist es sogar das „Ich werde nur geliebt, wenn ich Leistungen bringe.“, also ein Glaubenssatz aus der Kindheit.
Schreib dir einfach alles auf, was da kommt. Und mach dir klar, dass du dir die ganze Zeit mit diesen Sätzen Druck und auch Versagensängste machst. Und das sind beide Kandidaten aus der Gebiet des Mangels.
Mit dem Mangel ziehst du allerdings noch mehr Mangel an, das Gesetz der Anziehung. Das heißt, du bewegst dich nicht raus aus diesem „Ich muss, ich muss, ich muss. Leistung, Leistung, Leistung, Leistung.“, sondern du fütterst es noch mehr mit deinen Gedanken. Und du versuchst es dadurch zu eliminieren, indem du dir noch mehr Aufgaben aufbürdest und versuchst, noch mehr in der kurzen Zeit zu schaffen.
Du kommst da nur raus, indem du dich tatsächlich erstmal rausnimmst und dir das alles mal anschaust, was da los ist. Und wenn du dann diese Sätze hast, dann formuliere sie um. Was genau sind denn deine Sätze? Zum Beispiel „Als Mutter kann ich nicht die Leistungen bringen.“ kannst gerne umwandeln nach „Ich entwickle gerade Stärken in ganz anderen Bereichen, die für meinen Arbeitgeber, meine Arbeitgeberin interessant werden.“.
Und trage deine Mutterschaft nicht als etwas, was hinderlich im Job ist. Sondern sei da einfach stabil, sicher und klar. Denn es ist etwas ganz Tolles! Und wenn du das ausstrahlst, wenn du so rausgehst mit diesem Statement „Das es einfach cool ist, Mutter zu sein und zu arbeiten und dass es vereinbar ist.“, dann wirst du auch genau das von deinem Umfeld ernten. Glaube mir.
Und sei realistisch mit deinen Ansprüchen. Du bist jetzt Mutter. Das heißt, dein Fokus hat sich verlagert. Du kannst jetzt nicht mehr 100% überall geben. Und das musst du auch nicht. Erlaube dir das. Denke einfach, dass die ganze Welt dafür Verständnis hat. Die ganze Welt hat Verständnis dafür, dass du jetzt Mutter bist und dass sich deine Prioritäten verändert haben und dass du dadurch, dass du jetzt Mama bist, dem Unternehmen ein viel größeren und tolleren Wert bringst. Denn du erlernst gerade ganz andere und neue Skills! Mega, oder?! Wie wundervoll ist das denn?! Stehe dahinter, du bist Mama, du bist alleinerziehend.
Und trotzdem gehst du arbeiten und wupps so viel und genau das trage auch nach außen. Sei stolz auf dich! Du machst das so, so großartig! Du bist eine ganz großartige Mama, du bist eine wundervolle Frau und du bist auch eine wundervolle Angestellte oder Selbstständige!
Lebe das und du wirst merken, dass diese Selbstsicherheit in dir auch ganz anders nach außen strahlt und du auch anderes Feedback von den Menschen zurückbekommst.
Wenn du dich immer in dieser Schuldzuweisung und dieser Opferrolle aufhältst, dir sagst „Ja, ich habe es schon wieder nicht geschafft. Ich habe schon wieder zu wenig gemacht.“, dann strahlst du auch das aus und kriegst das auch zurück.
Und hier die Learnings:
- Schau dir deine Glaubenssätze an, wandele sie um
- Setze deine Prioritäten anders, setzte deine Ansprüche realistisch. Du bist nicht mehr dieselbe Person, also kannst du auch nicht mehr dieselben Aufgaben mit denselben Ergebnissen erledigen
- Und lebe eine stolze, selbstsichere Mutter nach außen
Und wenn du jetzt sagst: „Ich will genau das! Ich möchte das Leben! Ich möchte gutes Gewissen leben! Ich möchte diese Selbstsicherheit nach außen leben! Ich weiß aber gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich habe gar keine Zeit, gar kein Gefühl, wo ich starten soll.“ => Dann schreib mir auf jeden Fall, mache einen Termin mit mir aus. Du musst gar nicht wissen, wie das gehen kann. Dafür bin ich ja da. Ich werde dich an die Hand nehmen und werde dich in diesem unverbindlichen Termin schon mit Impulsen versorgen und dann schauen wir gemeinsam, was noch alles möglich ist. Ich freue mich auf dich.
Ich wünsche dir, wie immer, ganz viel entspannte Zeit und ganz viel Liebe, deine Kristina aka Mama Speciale.
Shownotes
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Und wenn dir mein Podcast gefällt, dann freue ich mich sehr, wenn du ihn abonnierst und mir bei iTunes eine tolle Bewertung hinterlassen würdest, damit wir noch mehr großartige Frauen erreichen und zu einer Riesen-Community voller „Mamas Speciale“ werden und gemeinsam wachsen dürfen.
Alles Gute, deine Kristina aka Mama Speciale